Gesundheit
Rollstuhlparcours / Angebot des Gesundheitsamtes
Rollstuhlparcours - Behinderung erfühlen
1. Der Rollstuhlparcours ist entstanden aus der Idee der ganzheitlichen Sinneswahrnehmungen und Anregungen von Benutzern des Projektes Sinnesparcours des Gesundheitsamtes. Er soll Hilfestellungen bieten zur Entfaltung von Wahrnehmungs- und Ausdrucksmöglichkeiten, die mit dem Thema Behinderung zu tun haben. Selbsterfahrung und soziale Haltung sollen gefördert werden.
2. Er besteht aus 2 Rollstühlen mit abnehmbaren Fußstützen, 2 Kinderrollstühlen und 15 Leitkegeln (gesponsort von der Firma Bremicker - Verkehrstechnik, Weilheim), 2 Paar Krücken, Augenbinden und statistischem Material zum Thema Gehbehinderung. Er ist im Gesundheitsamt Weilheim kostenlos ausleihbar.
Mit den Rollstühlen, den Leitkegeln und dem Zubehör, verleihen wir Material, mit dem Sie als LehrerIn, ErzieherIn oder JugendleiterIn am Thema Behinderung, soziale Verantwortung und Sinneswahrnehmung arbeiten können.
3. Einsatzmöglichkeiten des Rollstuhlparcours
- im Schulhof, in der Schule, im Klassenzimmer etc.
- die Kinder bauen den Parcours selbst auf und
- sie stellen selbst die Benutzerregeln auf
- es kann Schnelligkeit gefragt sein
- oder auch Genauigkeit
4. Folgende Fragen können bearbeitet werden
- Wer sitzt im Rollstuhl?
- Wie fühlt sich das an?
- Wie wird der Höhenunterschied erlebt?
- Wer schiebt mich?
- Fühle ich mich sicher?
- Wie fühlt sich der Schiebende?
- Was muß ich beachten?
- Läßt sich der Schiebende vom Sitzenden lenken - wie fühlt sich das an?
Wenn dem Schiebenden die Augen verbunden werden, ergeben sich noch mal völlig neue Perspektiven.
5. Anregungen
Selbst-Erfahrung der Umwelt
Auf welche ständigen Barrieren trifft eine Person, die auf den Rollstuhl angewiesen ist?
- Kann ich am Einsatzort des Parcours (Schule, Jugendeinrichtung ...) jeden Raum erreichen?
- Kann ich zur Toilette, ist diese überhaupt für den Rollstuhl geeignet?
- Kann ich überhaupt das Gebäude betreten?
Für diese Methode, wie auch die folgende der "Blinden Erfahrung" bietet sich auch sehr gut ein kurzer Ausflug in das jeweilige Ortszentrum an.
Blinde Erfahrung
Zum Verleih gehören auch Augenbinden (Anzahl nach Absprache).
Diese sollen es ermöglichen, mehrere SchülerInnen gleichzeitig für die Lebensumstände von Menschen mit Behinderung zu sensibilisieren. Dazu bietet sich folgende Methode der "Blinden Erfahrung" an:
Die SchülerInnen finden sich paarweise zusammen, wobei einem/einer TeilnehmerIn die Augen verbunden werden. Der/die Andere führt. Nach einer verabredeten Zeit wird gewechselt.
Sollte es wild zugehen, wird der Blinde der Führende und der Sehende passt auf, dass beiden nichts passiert.
Die SchülerInnen erfahren Sicherheit und Unsicherheit, das Gefühl des Ausgeliefertseins und Vertrauens, aber auch der Verantwortlichkeit für die Sicherheit des Anderen.
Auszüge aus der Behindertenstrukturstatistik
Beiliegende Zahlen aus der Behindertenstrukturstatistik belegen sowohl für den Landkreis Weilheim-Schongau, als auch für die einzelnen Gemeinden, dass Behinderung kein Problem einer kleinen Minderheit, sondern eines großen Teils der Bevölkerung ist.
Für viele Schüler dürfte es überraschend sein, wie viele Menschen mit Behinderung in der eigenen Gemeinde leben.
Adresse
Gesundheitsamt - Soziale Arbeit Münchener Straße 1
82362 Weilheim
Telefon: 08 81 681-16 09
Fax: 08 81 681-26 99
Email: gesundheitsfoerderung(at)lra-wm.bayern.de
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Öffnungszeiten
Montag bis Donnerstag und nach Vereinbarung |